BGer 9C_565/2018 |
BGer 9C_565/2018 vom 27.09.2018 |
9C_565/2018 |
Urteil vom 27. September 2018 |
II. sozialrechtliche Abteilung |
Besetzung
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Bundesrichterin Pfiffner, Präsidentin,
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Bundesrichter Meyer, Parrino,
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Gerichtsschreiber Fessler.
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Verfahrensbeteiligte |
A.________,
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vertreten durch Fürsprech Jürg Walker,
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Beschwerdeführer,
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gegen
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Versicherungsgericht des Kantons Aargau, Obere Vorstadt 40, 5000 Aarau,
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Beschwerdegegner.
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Gegenstand
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Invalidenversicherung,
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Beschwerde gegen die Verfügung des Versicherungsgerichts des Kantons Aargau
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vom 24. Juli 2018 (VBE.2018.465).
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Nach Einsicht |
in die Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten vom 27. August 2018 gegen die Verfügung des Versicherungsgerichts des Kantons Aargau vom 24. Juli 2018 betreffend die Abweisung des Gesuchs des A.________ um unentgeltliche Rechtspflege und die Verpflichtung zur Leistung eines Kostenvorschusses von Fr. 800.- im Verfahren VBE.2018.465,
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in Erwägung, |
dass die Beschwerde zulässig ist (Art. 93 Abs. 1 BGG; Urteile 9C_6/2018 vom 7. Februar 2018 und 2C_683/2014 vom 24. Oktober 2014 E. 2.2) und auch die weiteren Eintretensvoraussetzungen gegeben sind,
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dass das kantonale Versicherungsgericht das Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege mangels Bedürftigkeit abgewiesen hat (vgl. Art. 61 lit. f ATSG und BGE 135 I 221 E. 5.1 S. 223),
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dass es seiner Berechnung einen massgebenden zivilprozessualen Notbedarf von Fr. 3'653.- sowie Einkommen "gem. eig. Angaben" von Fr. 3'977.- (Fr. 3'227.- + Fr. 750.- [UV-Rente]) zugrunde legte, woraus ein Überschuss von Fr. 324.- resultierte,
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dass der Beschwerdeführer gemäss den von ihm im vorinstanzlichen Verfahren eingereichten Belegen eine UV-Rente von monatlich Fr. 736.45 sowie seit 1. August 2017 (Beginn der Rahmenfrist für den Leistungsbezug) Arbeitslosenentschädigung auf der Grundlage eines Taggeldes von Fr. 140.- bezieht,
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dass ihm gemäss den Abrechnungen der Öffentlichen Arbeitslosenkasse des Kantons Aargau im Mai und Juni 2018 nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge und einem "Abzug Dritte Betreibungsamt B.________" (Fr. 474.85 bzw. Fr. 216.85) jeweils Fr. 2'684.50 ausbezahlt wurden (zur Berücksichtigung von laufenden Lohnpfändungen bei der Beurteilung der prozessualen Bedürftigkeit Urteil 8C_709/2017 vom 27. April 2018 E. 5.2),
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dass sich bei einem zivilprozessualen Notbedarf von Fr. 3'653.- und Einkommen von Fr. 3'420.95 (Fr. 736.45 + Fr. 2'684.50) ein Ausgabenüberschuss von Fr. 232.05 (Fr. 3'653.- - Fr. 3'420.95) ergibt,
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dass somit das Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege nicht mit der Begründung fehlender Bedürftigkeit abgewiesen werden konnte,
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dass die angefochtene Verfügung Bundesrecht verletzt (Art. 95 lit. a BGG),
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dass das kantonale Versicherungsgericht die weiteren Voraussetzungen für den Anspruch auf unentgeltliche Rechtspflege im Verfahren VBE.2018.465 (vgl. dazu Urteil 9C_196/2012 vom 20. April 2012 E. 4.1 mit Hinweis; ferner BGE 135 I 1 E. 7.1 S. 2) zu prüfen haben wird,
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dass die offensichtlich begründete Beschwerde im vereinfachten Verfahren mit summarischer Begründung nach Art. 109 Abs. 2 lit. b und Abs. 3 BGG erledigt wird,
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dass der Kanton Aargau dem obsiegenden Beschwerdeführer eine Parteientschädigung zu bezahlen hat (Art. 68 Abs. 2 BGG),
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erkennt das Bundesgericht: |
1. Die Beschwerde wird gutgeheissen. Die Verfügung des Versicherungsgerichts des Kantons Aargau vom 24. Juli 2018 wird aufgehoben und die Sache zu neuer Entscheidung im Sinne der Erwägungen an dieses zurückgewiesen.
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2. Es werden keine Gerichtskosten erhoben.
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3. Der Kanton Aargau hat den Rechtsvertreter des Beschwerdeführers für das bundesgerichtliche Verfahren mit Fr. 2'800.- zu entschädigen.
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4. Dieses Urteil wird den Parteien, der IV-Stelle des Kantons Aargau und dem Bundesamt für Sozialversicherungen schriftlich mitgeteilt.
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Luzern, 27. September 2018
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Im Namen der II. sozialrechtlichen Abteilung
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des Schweizerischen Bundesgerichts
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Die Präsidentin: Pfiffner
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Der Gerichtsschreiber: Fessler
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