BGer 2C_158/2018 |
BGer 2C_158/2018 vom 19.02.2018 |
2C_158/2018 |
Urteil vom 19. Februar 2018 |
II. öffentlich-rechtliche Abteilung |
Besetzung
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Bundesrichter Seiler, Präsident,
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Gerichtsschreiber Kocher.
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Verfahrensbeteiligte |
A.________,
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Beschwerdeführerin,
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gegen
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Steuerverwaltung des Kantons Basel-Stadt,
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Steuerrekurskommission des Kantons Basel-Stadt.
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Gegenstand
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Staats- und Gemeindesteuern des Kantons Basel-Stadt, Steuerperioden 2012-2014, Steuererlass; Kostenvorschuss,
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Beschwerde gegen die Verfügung des Appellationsgerichts des Kantons Basel-Stadt, Präsident, vom 4. Januar 2018 (VD.2017.271).
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Erwägungen: |
1. |
1.1. A.________ hat steuerrechtlichen Wohnsitz in U.________/ BS. Bezüglich der Steuerperioden 2012 bis 2014 stellte sie Erlassgesuche, welche auch die Steuerrekurskommission des Kantons Basel-Stadt abwies (Entscheide vom 25. Oktober 2017). Am 2. Dezember 2017 rekurrierte die Steuerpflichtige dagegen an das Appellationsgericht Basel-Stadt. Das Appellationsgericht forderte die Steuerpflichtige mit Verfügung vom 6. Dezember 2017 auf, bis zum 22. Dezember 2017 den vom Instruktionsrichter festgelegten Gerichtskostenvorschuss zu leisten, dies unter Androhung des Dahinfallens der Rekurse im Säumnisfall. Die Verfügung wurde der Steuerpflichtigen am 7. Dezember 2017 von der Post zur Abholung gemeldet. Aufgrund eines mehrmals, zuletzt bis zum 11. Januar 2018 verlängerten Rückbehalteauftrags unterliess die Steuerpflichtige eine rechtzeitige Zahlung.
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1.2. Mit Präsidialverfügung vom 4. Januar 2018 stellte das Appellationsgericht Basel-Stadt fest, die Zahlungsfrist sei versäumt. Der Rekurs sei daher gemäss § 30 Abs. 2 des Gesetzes (des Kantons Basel-Stadt) vom 14. Juni 1928 über die Verfassungs- und Verwaltungsrechtspflege (VRPG/BS; SG 270.100) dahingefallen. Das Verfahren werde als erledigt abgeschrieben. Die Verfügung wurde der Steuerpflichtigen nach ihren Angaben am 18. Januar 2018 zugestellt und von ihr am 22. Januar 2018 in Empfang genommen.
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1.3. Mit Eingabe vom 15. Februar 2018 erhebt die Steuerpflichtige beim Bundesgericht Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten.
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1.4. Der Abteilungspräsident als Instruktionsrichter (Art. 32 Abs. 1 BGG [SR 173.110]) hat von Instruktionsmassnahmen abgesehen.
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1.5. Die Beschwerde betrifft einen Steuererlass, ohne dass die Voraussetzungen von Art. 83 lit. m zweiter Halbsatz BGG erfüllt wären. Die Beschwerde in öffentlichrechtlichen Angelegenheiten ist daher unzulässig. In Frage kommt einzig eine subsidiäre Verfassungsbeschwerde (Art. 113 ff.)
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2. |
2.1. Die Eingabe der Steuerpflichtigen vom 15. Februar 2018 ist insofern nicht restlos klar gehalten, als formell nur die Verfügung vom 16. Januar 2018 über die nicht gewährte Einsetzung in den früheren Stand angefochten wird. Diese ist Gegenstand des Verfahrens 2C_159/2018. In der Sache scheint die Beschwerdeführerin aber die Abschreibungsverfügung anzufechten, bezeichnet sie doch diese als Beschwerdegegenstand.
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2.2. Mit subsidiärer Verfassungsbeschwerde kann einzig die Verletzung verfassungsmässiger Rechte gerügt werden (Art. 116 BGG). Das Bundesgericht prüft die Verletzung solcher Rechte nur insofern, als eine solche Rüge in der Beschwerde vorgebracht und begründet worden ist (Art. 106 Abs. 2 i.V.m. Art. 117 BGG). In der Beschwerde ist daher klar und detailliert anhand der Erwägungen des angefochtenen Entscheids darzulegen, inwiefern verfassungsmässige Rechte verletzt worden sein sollen (BGE 143 I 1 E. 1.4 S. 5).
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2.3. Diesen formellen Anforderungen genügt die Eingabe offenkundig nicht. Die Steuerpflichtige wiederholt den zeitlichen Verlauf. Sie legt jedoch nicht dar, inwiefern die Argumentation der Vorinstanz verfassungsmässige Rechte verletzen soll. Der blosse Hinweis auf Art. 9 und 29a BV reicht dazu nicht aus. Dass die Vorinstanz erwähnt hat, dass der von der Steuerpflichtigen erteilte Rückbehaltungsauftragbis 11. Januar 2018 dauerte, kann von vornherein den am 4. Januar 2018 ergangenen Abschreibungsentscheid nicht als verfassungswidrig erscheinen lassen, wurde darin doch gerade dargelegt, dass trotz einem Rückbehaltungsauftrag die Kostenvorschussverfügung am siebten Tag nach dem ersten erfolglosen Zustellversuch als zugestellt gilt. Die Beschwerde enthält somit offensichtlich keine hinreichende Begründung, so dass darauf durch Entscheid des Einzelrichters nicht einzutreten ist (Art. 108 Abs. 1 lit. b i.V.m. Art. 117 BGG).
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2.4. Ergänzend ist festzustellen, dass selbst dann, wenn eine formgültige Rüge erhoben worden wäre, nicht ersichtlich ist, inwiefern der angefochtene Entscheid verfassungsmässige Rechte verletzen soll.
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3. Nach dem Unterliegerprinzip (Art. 66 Abs. 1 Satz 1 BGG) sind die Kosten des bundesgerichtlichen Verfahrens der Steuerpflichtigen aufzuerlegen. (Art. 66 Abs. 1 Satz 1 BGG). Dem Kanton Basel-Stadt, der in seinem amtlichen Wirkungskreis obsiegt, steht keine Entschädigung zu (Art. 68 Abs. 3 BGG).
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Demnach erkennt der Präsident: |
1. Auf die Beschwerde wird nicht eingetreten.
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2. Die Kosten des bundesgerichtlichen Verfahrens von Fr. 500.-- werden der Beschwerdeführerin auferlegt.
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3. Dieses Urteil wird den Verfahrensbeteiligten, dem Appellationsgericht des Kantons Basel-Stadt, Präsident, und der Eidgenössischen Steuerverwaltung schriftlich mitgeteilt.
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Lausanne, 19. Februar 2018
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Im Namen der II. öffentlich-rechtlichen Abteilung
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des Schweizerischen Bundesgerichts
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Der Präsident: Seiler
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Der Gerichtsschreiber: Kocher
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